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Ehrenmorde 2016

Jolanta K.

geboren: 1971
erstochen: 24. Juli 2016
Wohnort: Reutlingen
Herkunft: Opfer: Polen; Täter: Syrien
Kinder: sie hatte 4 (zur Tat 8-23 J.)
Täter: Mohamad, ein syrischer Flüchtling (22 J.)

Was macht den Mord zum Ehrenmord? Das Motiv - und das ist in diesem Fall strittig. Ehre, Besitzanspruch, Drogen, psychische Auffälligkeiten?

Jolanta hat 4 Kinder, lässt sich scheiden und geht von Polen nach Deutschland, um Geld zu verdienen. Sie arbeitet als Küchenhilfe oder Putzfrau in einer Dönerbude in Reutlingen, wo sie auf den 22jährigen syrischen Flüchtling Mohamad trifft.

Er stalkt und beleidigt sie. In einigen Medien heißt es, die beiden seien ein Paar gewesen. An einer Stelle heißt es, sie sei schwanger gewesen. Vermutlich aber hat sie seine Avancen abgelehnt und hatte Angst vor ihm.

Am 24. Juli 2016 ersticht Mohamad Jolanta in der Dönerbude mit einer Machete oder einem Dönermesser. Die öffentliche Inszenierung könnte auf ein Ehrmotiv hinweisen, das sich mischt mit narzisstischen Störungen oder möglicherweise auch einem Hochzeitswunsch, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Danach läuft Mohamad durch die Straße und verletzt noch 5 weitere Menschen, was möglicherweise eher auf ein Drogenproblem hinweist. Er wird von einem Auto angefahren und gestoppt. Er kommt verletzt ins Krankenhaus.

Möglicherweise ist die erdichtete Liebesbeziehung eine Romantisierung der Tat (Beziehungstat statt Flüchtlingskriminalität). Mohamad war bereits wegen Körperverletzung aktenkundig.

Im Januar 2017 beginnt der Prozess um Mord, 2 Mordversuche und schwere Körperverletzung vor dem Landgericht Tübingen. Mohamad behauptet, er sei erst 20, der Prozess müsse vor der Jugendkammer stattfinden. Ein Anruf bei seinen Eltern in Syrien bestätigt das nicht.

Im April wird Mohamad zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt.

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