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Ehrenmorde 2016

Yeter P.

geboren: 1982
verbrüht und erstochen: 5. Dezember 2016
Wohnort: Berlin
Herkunft: Türkei / Kurden
Kinder: 5
Täter: ihr Ehemann Mehmet P. (zur Tat 43 J.)

Anfang der 1990er Jahre kommt Mehmet nach Deutschland. Er arbeitet auf dem Bau. 1999 verheiraten seine Eltern ihn mit seiner 10 Jahre jüngeren Cousine, wohl eine Importbraut. Die beiden bekommen 5 Kinder. Mehmet hat die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft.

Am 5. Dezember 2016 übergießt Mehmet seine Frau in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Gesundbrunnen mit heißem Wasser und sticht 17mal auf sie ein. Er informiert die Nachbarn und flieht. Yeter kommt ins Krankenhaus. Sie ist hirntot, 10 Tage später werden die Maschinen abgestellt. An dem Tag davor hatte Mehmet sich der Polizei gestellt.

Im August 2017 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Berlin. Als Motiv wird genannt, dass Yeter allein aus dem Haus gehen wollte, was Mehmet ihr – nach über 25 Jahren in Deutschland – immer noch verbietet. Außerdem lehnte sie eine Vollverschleierung für ihre Tochter ab. Jahrelange psychische und physische Misshandlungen sollen die Ehe geprägt haben. Mehmet war fundamentalistisch und las viel im Koran. Es heißt, er trete mit 2 der teuersten Anwälte Berlins auf. Auch lässt er sich den Prozess von einem Dolmetscher übersetzen.

Mehmet ist nicht vorbestraft, es liegt aber eine Anzeige wegen sexueller Nötigung seiner Ehefrau vor. Auch die Misshandlung der Kinder soll dem Jugendamt bekannt gewesen sein.

Die 5 Kinder leben nach dem Mord beim Bruder des Angeklagten in der Türkei, also in der Familie des Mörders. Offensichtlich wurden sie aus ihrer Schule und ihrer gewohnten Umgebung genommen.

Im März 2018 wird der Täter zu 9 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Er habe seine Frau als sein Eigentum betrachtet. Eine lange Anspannung habe sich, so das Urteil, eruptiv entladen.

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