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Ehrenmorde 2008

Aysin T.

geboren: 1975
erschossen: 26. März 2008
Wohnort: Hamburg
Herkunft: Türkei
Kinder: ein zur Tat 7jähriger Sohn
Täter: ihr Exfreund Ali U. (zur Tat 36 J.)

Bereits während der langjährigen Beziehung von Aysin und Ali schlägt der Türke seine Frau und den gemeinsamen kleinen Sohn. Im Oktober 2007 trennt sich Aysin, aber ihr Exfreund gibt keine Ruhe, lauert ihr auf und bedrängt sie. Es heißt, er ist Mitglied einer gewaltbereiten Türsteherszene. Im Februar 2008 hält er sie mehrere Stunden fest und misshandelt sie. Aysin zeigt die Tat an und erwirkt eine Verfügung des Amtsgerichts Hamburg. Ali darf sich ihr und ihrem Sohn nicht mehr nähern.

Nur sieben Wochen später erschießt Ali seine Exfreundin in ihrer Wohnung vor den Augen ihres 7jährigen Sohnes.

Der Mörder ruft selbst die Polizei. Die Notärztin versucht vergeblich, die 33jährige zu retten. Sie verblutet. Der traumatisierte Sohn kommt zum Kindernotdienst, später wohl zu Verwandten.

Aysins Brüder Ahmet und Ayhan sagen aus, der Täter habe in der Woche zuvor drei Tankstellen besucht, die Aysins Familie betreibt. Dort hätte er die illegal beschaffte Waffe gezeigt und gedroht, damit seine Exfreundin umzubringen. Der Mörder war seit 1999 wegen eines Sexualdelikts und mehrerer gefährlicher Körperverletzungen polizeibekannt.

Im November 2008 wird Ali zu 12 Jahren Haft verurteilt. Aysins Geschwister kündigen Revision an. Sie verstehen nicht, warum der Täter nur wegen Totschlags verurteilt wurde. Die Bildzeitung zitiert den vorsitzenden Richter, er könne sich nicht vorstellen, dass jemand eine solche Tat vor den Augen des Kindes geplant hat. Das allerdings ist bei Ehrenmorden oft der Fall. Die Tat wird vor anderen inszeniert. Alle sollen sehen, dass der Mann seine Ehre verteidigt. Außerdem ist es eine Warnung an andere Frauen: „Seht her, das blüht Euch, wenn ihr nicht gehorcht.“

Links

www.welt.de
www.bild.de

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