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Ehrenmorde bis 2000

Sengül Obinger

geboren: 1973
Mordversuch: 7. August 1997
Wohnort: Nürnberg
Herkunft: Türkei
Kinder: 1 Tochter (zur Tat 4 J.)
Täter: Rasit D., ihr Ehemann (26 J.)

Sengül ist in Nürnberg geboren. Noch bevor sie 18 Jahre alt wird, suchen ihre Eltern für sie einen Ehemann in der Türkei. Der entfernt verwandte Rasit kommt nach Deutschland und misshandelt seine Frau fünf Jahre lang. Aus der Ehe stammt eine Tochter.

Sengül schafft ihren Qualifizierten Hauptschulabschluss nicht und wird nach dem Willen des Vaters Friseurin. Doch sie bildet sich fort und arbeitet als Personalerin und bei einem Steuerberater. Ihr Mann wird dadurch nur noch eifersüchtiger und schlägt sie und die Tochter. Mehrfach flieht Sengül ins Frauenhaus.

Wegen der Gewaltexzesse will Sengül sich scheiden lassen. Vor der Kanzlei des Rechtsanwalts schlägt Rasit sie auf offener Straße krankenhausreif. Danach flieht er in die Türkei. Dort besorgt seine Familie ihm eine Waffe.

Am 7. August 1997 stürmt Rasit die Wohnung von Sengüls Eltern. Er schießt auf seine Tochter, seine Frau, seine Schwägerin und seinen Schwiegervater. Dem gelingt es, ihn mit einer Axt zu vertreiben. Danach bringt Rasit sich um.

Durch die Misshandlungen bleibt die Tochter von Sengül körperlich und geistig behindert. Später heiratet Sengül erneut und bekommt einen Sohn. Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass sie jetzt Jura studieren will.

2011 erscheint ihre Autobiografie Löwinnenherz.

Links

www.sueddeutsche.de
www.nordbayern.de

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