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Ehrenmorde 2007

Georgius K.

geboren: 1971
erschossen: 5. Mai 2007
Wohnort: Röthenbach (Mittelfranken)
Herkunft: Opfer: wohl Griechenland; Täter: Kosovo
Kinder: ein Sohn (5 J.), eine Tochter (16 J.)
Täter: Nedjat Kempinski, Kosovo-Albaner, zur Tat 32 J.

Nedjats Schwester Jasmin (damals 30 oder 34 J.) arbeitet als Kellnerin in einem Restaurant und hat ein Verhältnis mit dem Wirt Georgius. Dessen Herkunft wird mal mit griechisch, mal mit georgisch, mal mit russisch-griechisch angegeben. Georgius ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Christ, Jasmin aber Muslima.

Nun nimmt Nedjat an, dass dieses außereheliche Verhältnis nicht freiwillig ist. So behauptet er später jedenfalls vor Gericht. Also beschließt er, den Liebhaber seiner Schwester umzubringen. Am 5. Mai 2007 verfolgen er und sein jüngerer Bruder Nehat Kuci (29 J.) den Wirt im Auto. Mitten in Lauf (bei Nürnberg) bringen sie seinen Wagen zum Stehen und richten ihn auf offener Straße hin.

Nedjat schießt ihm durch die Windschutzscheibe in die Brust. Danach schießt er noch dreimal. Beide Brüder fliehen über Italien und Albanien in den Kosovo. Dort wird Nedjat im November 2007 festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Sein Bruder wird immer noch mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Vor Gericht gesteht Nedjat im November 2008 die Tat. Aus der Süddeutschen Zeitung: „K. will etwas erklären an diesem ersten Prozesstag. Von seiner Mutter, die noch im Kosovo lebt, will er mit einiger Sicherheit erfahren haben, dass seine verheiratete Schwester die Beziehung zu dem Wirt bestimmt nur unter Zwang führe. Dieser habe gewiss mit der Mafia gedroht, sollte seine Geliebte ihn wieder verlassen. Von seiner Schwester, die selbst verheiratet und Mutter ist, hat er das allerdings nicht gehört. Mit ihr habe er in dieser Sache nicht groß geredet, sagt er. Er sei jetzt 34 Jahre alt, da wisse man auch aus der Entfernung, ob eine Frau freiwillig eine Beziehung führe.“

Laut Zeugenaussagen war die Liebesbeziehung der beiden allseits bekannt. Selbst die Ehefrau des Wirts wusste wohl von dem Verhältnis. Trotzdem stützt Jasmin vor Gericht die Aussage ihres Bruders, möglicherweise um ihn zu schützen. Sie wird danach wegen vermuteter Falschaussage in Handschellen abgeführt. Im Dezember 2008 wird Nedjat zu lebenslanger Haft verurteilt.

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www.abendzeitung.de
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