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Ehrenmorde 2010

Saskia S.

geboren: 1992
erstochen: 2. Mai 2010
Wohnort: Eckernförde (bei Kiel)
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Philippinen
Kinder: Opfer: 1 Ungeborenes; Täter: 2 weitere
Täter: ihr Exfreund Erwino-Claudio Y. (33 J.)

Man kann diesen Fall als Ehrenmord lesen - oder auch nicht. Hier die Geschichte: Die 18jährige Berufsschülerin Saskia aus Eckernförde ist in der 10. Woche schwanger von ihrem Freund Erwino-Claudio aus Rendsburg. Dieser ist als Kind von den Philippinen aus Manila nach Deutschland adoptiert worden. Er ist 15 Jahre älter als Saskia und hat bereits 2 Kinder. Er ist gelernter Verkäufer, arbeitet in einem Autohaus und bezieht Hartz IV.

Saskia möchte sich trennen, das will er nicht akzeptieren. Oder: Er möchte, dass sie das Kind abtreibt, was sie aber nicht will. Am 2. Mai 2010 verschafft er sich nachts Zugang zu ihrer Wohnung und ersticht die Schwangere im Schlaf. Auch das Ungeborene stirbt. Erwino-Claudio nimmt Handy und Laptop seiner Freundin und flieht mit dem Auto, obwohl er seinen Führerschein wegen Raserei abgeben musste. An einer Raststätte bei Hannover wird er festgenommen. Das Tatmesser wird sichergestellt.

Vor dem Landgericht Kiel beginnt der Mordprozess im November 2010. Der Angeklagte sagt aus, Saskia sei in seinen Armen gestorben, ihre letzten Worte wären „ich liebe Dich“ gewesen. Es kommt heraus, dass der Angeklagte schon 12 Jahre zuvor eine Exfreundin im Schlaf erstechen wollte, die sich aber wehrte und überlebte.

Der Staatsanwalt fordert lebenslang und sieht als Motiv auch die Ehrvorstellung des Angeklagten. Im Dezember wird der Täter wegen Mordes in Tateinheit mit Schwangerschaftsabbruch zu lebenslanger Haft verurteilt.

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