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Ehrenmorde 2016
Ayse
geboren: 1990
erstochen: 11. Januar 2016
Wohnort: Nordenham (Oldenburg)
Herkunft: Irak / Jesiden
Kinder: 4
Täter: ihr Exmann (zur Tat 30 J.)
Ayse, ihr Mann und vier Kinder sind Flüchtlinge aus dem Irak. Sie leben getrennt. Ayse hat ihren ersten Sohn mit 16 bekommen, was eine jesidische Zwangsheirat nahelegt.
Am 7. März 2016 besucht sie ihren Exmann mit den Kindern. In der Wohnung, die er als Flüchtling zugeteilt bekam, ersticht er seine Exfrau mit Gabeln, Messern und Scheren. Nachbarn rufen die Polizei. Ayse kommt ins Krankenhaus und stirbt dort. Die Kinder sind zur Tatzeit in der Wohnung. Danach kommen sie in die Obhut des Jugendamts.
Der Täter kommt in Untersuchungshaft. Danach wird sein 25jähriger Bruder verhaftet, der die Kinder während der Tat "betreute". Sie mussten 20 Minuten lang die Schreie der Mutter aus dem Nebenzimmer hören. Die beiden Brüder kamen zuerst mit dem ältesten Sohn nach Deutschland, die Frau später mit den jüngeren Kindern.
Im Juni 2016 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Oldenburg. Ein Dolmetscher hilft den beiden Brüdern sich abzustimmen. Beide behaupten wahrheitswidrig, ein anderer Mann, ein angeblicher Liebhaber der Frau, sei anwesend gewesen und hätte den Haupttäter angegriffen.
Vor Gericht heißt es auch, der Täter habe seiner Frau vor der Tat gesagt, es handle sich um einen Beschluss der Familie, sie zu töten.
Im August wird der Täter wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Bruder bekommt 5 Jahre wegen Beihilfe zum Totschlag. Die Täter gehen in Revision. Diese wird im Februar 2017 vom Bundesgerichtshof verworfen.
Ayse ist nicht der richtige Name der Frau. Über Hinweise freuen wir uns!