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Ehrenmorde 2017

Dario (und 2 Bekannte)

geboren: 2011 (1988, 1983)
erschossen: 14. September 2017
Wohnort: Villingendorf (Nähe Tübingen)
Herkunft: Täter: Kroatien
Kinder: er war selbst noch ein Kind
Täter: sein Vater Drazen Dakic (zur Tat 40 J.)

Katerina und Drazen sind seit März 2017 getrennt. Am 14. September 2017 wird der gemeinsame Sohn Dario eingeschult. Am Abend gibt es eine kleine Einschulungsfeier. Der getrennt lebende Vater Drazen dringt über die Terrasse in die Wohnung ein. Er erschießt seinen Sohn.

Mutter Katerina (31 J.) ist erneut schwanger. Zum neuen Partner (34 J.) findet sich die Angabe „mit Migrationshintergrund“. Der Name Anatolij R. könnte auf eine russische oder ukrainische Herkunft deuten. Dieser Partner und seine Cousine Vera (29 J.) werden ebenfalls erschossen. Katerina kann zu Nachbarn entkommen. Diese rufen die Polizei. Die Beamten finden ein 3jähriges Mädchen, was sich versteckt hielt, und übergeben es seinen Eltern.

Drazen ist polizeibekannt wegen Gewalt- und Bedrohungsdelikten, saß aber nie im Gefängnis. Katerina hatte bereits in der Schule gebeten, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten.

Nach dem Täter wird gefahndet, 5 Tage später wird er nach einem Hinweis aus der Bevölkerung gefasst. Das Gewehr trägt er noch bei sich. Es stammt aus Armeebeständen. Drazen ist ein in Bosnien geborener Kroate.

Im März 2018 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Rottweil. Die Ex-Frau des Angeklagten sagt aus, dass er auch ihr gegenüber gewalttätig war. Auch ihr hatte er gedroht, die gemeinsame Tochter umzubringen, damit sie, die Mutter, leide. Auch die Ex-Frau versuchte, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten.

Es kommt heraus, dass der Täter die Tat bereits im August ankündigte. Die Schwester der Angeklagten beschreibt die Beziehung als jahrelanges Martyrium, die Mutter sei mehrmals im Frauenhaus und mehrmals bei der Polizei gewesen. Während des Prozesses bringt Katerina ihr Baby zu Welt, einen Jungen.

Im Juni wird der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt. Kritik wird laut, Behörden und Polizei hätten die mehrfachen Mord- und Gewaltdrohungen des Täters ignoriert.

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