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Ehrenmorde 2018

Dietrich P.

geboren: 1935
Kehle durchgeschnitten: 16./17. November 2018
Wohnort: Wittenburg (Nähe Schwerin)
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Afghanistan
Kinder: mind. 1 erwachsene Tochter
Täter: Najmudin J. (zur Tat angebl. 20 J.)

Diese Geschichte beginnt dort, wo eine 50jährige Flüchtlingshelferin (nennen wir sie Anna) eine Liaison mit einem Flüchtling aus Afghanistan beginnt. Najmudin ist angeblich 20 Jahre alt, vermutlich aber eher Ende 20. Er wohnt in einer Unterkunft in Zwickau, sein Asylantrag ist abgelehnt, er hat aber eine Duldung bis Januar 2019.

Anna ist in der Flüchtlingshilfe aktiv und geht eine Beziehung mit ihm ein, für die sie aber keine Zukunft sieht. Dennoch wohnt er zeitweise bei ihr, und sie gibt ihm Geld. Später hat er wohl eine andere Freundin, reagiert aber aggressiv, wenn Anna mit anderen Männern spricht.

Im November fährt Najmudin zu Annas Vater nach Wittenburg, um Arbeiten an dessen Einfamilienhaus zu erledigen. In der Nacht auf den 17. November schneidet er ihm die Kehle durch. Er flieht zunächst, wird aber später festgenommen.

Ist dieser Fall ein Ehrenmord? Der Täter hat nichts gestohlen, das Motiv ist also nicht Habgier oder ein entdeckter Raub. Vielmehr ist folgendes zu vermuten: Der Vater war vermutlich nicht einverstanden mit der Liaison seiner Tochter. Das könnte unter Umständen auf ein Ehrmotiv hinweisen. Im April 2019 beginnt der Prozess am Landgericht Schwerin. Der Täter schweigt. Im Mai wird er wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Motiv bleibt unklar.

Ein Detail noch: Die meisten Ehrenmorde werden verübt durch Stiche in den Hals. Das Opfer soll ausbluten - wie beim Schächten. Die Taten bekommen dadurch einen quasireligiösen oder rituellen Aspekt. Auch in diesem Fall nutzte der Mörder eine Technik, die er als Viehhirte gelernt hatte: ein einziger Schnitt durch die Kehle tötete das Opfer.

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