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Ehrenmorde 2020

Baran

geboren: 2005
Mord: 4. April 2020
Wohnort: Augsburg
Herkunft: Afghanistan
Kinder: er war erst 15 J.
Täter: sein Schwager Nabi S. (zur Tat 29 J.)

Am 4. April 2020 gibt es einen Aufruhr in einer Flüchtlingsunterkunft in Augsburg-Göggingen. Die Polizei wird gerufen. Die Beamten finden einen toten 15jährigen. Seine Mutter ist schwerverletzt und muss notoperiert werden. Eine Schwester (20 J.) ist ebenfalls schwerverletzt. Der Vater (41 J.) und eine weitere Schwester (16 J.) leicht verletzt. Die Mutter soll 37 Jahre alt sein. Damit hätte sie ihre 24jährige Tochter mit 13 bekommen.

Hintergrund: Der 29jährige Täter war verheiratet mit der 24jährigen Tochter der Familie. Sie hatte sich aber getrennt. Die junge Frau war während der Tat nicht anwesend. Auch sie wurde von ihren Eltern mit 12 oder 13 Jahren verheiratet. Ihre Ehe, heißt es später, war ein Martyrium. Es gibt einen zur Tat 5jährigen Sohn.

Der Täter wird festgenommen, sein Haftbefehl lautet auf Mord und 4fachen Mordversuch. Zum Motiv könnte man vermuten: Der Mann schlägt seine Frau. Sie geht zurück zu ihren Eltern. Da sie sie aufnehmen, macht der Schläger seine Schwiegerfamilie für die Trennung verantwortlich.

Im Dezember 2020 beginnt der Prozess am Landgericht Augsburg. Zunächst wird bekannt, dass der Angeklagte aus Afghanistan in den Iran geflohen war. Später kam er nach Schweden, wo sein Asylantrag abgelehnt wurde. Dann kam er nach Deutschland - nach eigener Aussage, weil er sich hier leichteres Asyl erhoffte.

Weiter heißt es, der Täter habe seinen 15jährigen Schwager geköpft, weil dieser als männlicher Nachkomme der Familie besonders wertvoll war. Der richtige Name des Opfers ist nicht bekannt. Im März 2021 wird der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld wird festgestellt.

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