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Ehrenmorde 2011

Souzan Barakat

geboren: 1998
ermordet: 5. Dezember 2011
Wohnort: Nienburg (Niedersachsen)
Herkunft: Irak/Kurden/Jesiden
Kinder: keine
Täter: ihr Vater Ali Askar Hasso Barakat (zur Tat 35 J.)

Wegen Schwierigkeiten in der Familie wohnt die 13jährige Realschülerin Souzan seit Sommer 2011 in einem Jugendheim. Sie hat drei jüngere Geschwister, ihr Vater arbeitet in einem Kiosk. Am 5. Dezember 2011 hat sie nachmittags einen Termin mit ihren Eltern beim Jugendamt in Stolzenau. Danach erschießt ihr Vater sie auf offener Straße und flieht mit seinem Wagen. Souzan stirbt.

Die Familie war 10 Jahre zuvor aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Die Söhne sind zur Tat 5, 7 und 11 Jahre alt.

Trotz Großaufgebot der Polizei entkommt der Täter. Neben den Betreuern des Mädchens waren wohl Bekannte der Familie vor Ort, außerdem die Mutter. Der Täter demonstriert dem Clan, dass er seine Vorstellungen der Frau oder dem Mädchen gegenüber auch mit Gewalt durchsetzen kann.

Die Beteiligten sind jesidische Kurden. Das würde nahe legen, dass es bei dem Streit vor allem darum ging, an wen die Tochter verheiratet werden soll. Die drei jüngeren Brüder kommen nach der Tat in die Obhut des Jugendamts.

Am 7. Dezember durchsucht die Polizei nachmittags ein Wohnhaus in Minden. Der Täter wird aber nicht gefasst. Man findet aber ein Foto, das den Täter nach dem Mord in Wien vor einem Riesenrad zeigt.

Im Januar 2012 ermittelt die Polizei gegen Souzans Mutter Hazna Kasem (36 J.), inwieweit sie in die Tat involviert war. Ali ist weiterhin auf der Flucht, es gibt Gerüchte, er bediene sich dabei des Netzwerks der kurdischen Terrororganisation PKK.

Im September 2013 heißt es, die Mutter und die 3 Söhne seien verschwunden. Es könne sein, dass die Familie sich eine neue Existenz an einem unbekannten Ort aufbaut. Es gibt wohl Hinweise auf München. Wahrscheinlicher aber ist, dass sich die Familie in den Irak abgesetzt hat. Zweimal wird bei Aktenzeichen XY nach ihnen gesucht, ohne Erfolg.

Zu dem Fall gehört auch eine Polizeipanne: Ein Gebrauchtwagenhändler findet im Auto des Vaters später die Mordwaffe, die die Polizei übersehen hatte.

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