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Ehrenmorde 2015

Amina

geboren: 1998
Mordversuch: 17. November 2015
Wohnort: Bad Endorf / München
Herkunft: Afghanistan
Kinder: 1 Tochter (zur Tat 8 Monate)
Täter: ihr „Ehemann“ Suliman N. (21 J.)

In einer Münchner Moschee wird Amina mit 16 Jahren an den 4 Jahre älteren Suliman verheiratet. Sie werden allerdings nur von einem Imam getraut, was in Deutschland nicht anerkannt ist. Wer die treibende Kraft hinter der Ehe mit einer Minderjährigen ist, ist unklar. Es könnte Aminas Familie sein. Es könnte sein, dass Suliman sich einen deutschen Pass und eine Aufenthaltsgenehmigung erhofft. Es könnte aber auch sein, dass Amina verliebt war.

Suliman wohnt in einem Flüchtlingsheim im bayerischen Bad Endorf. Er möchte die Ehe in Deutschland legalisieren lassen. Amina aber weigert sich. Es kommt zu häuslicher Gewalt und Morddrohungen. Die Mutter flieht mit dem 8 Monate alten Baby in ein Frauenhaus nach München.

Dort lauert Suliman ihr im November 2015 auf und sticht auf offener Straße 15mal mit einem Korkenzieher auf sie ein. Daneben steht der Kinderwagen mit der Tochter. Amina ist übersäht von Schnittwunden. Passanten schreiten ein.

Der Prozess wegen versuchten Totschlags beginnt im August 2016 vor dem Landgericht München. Suliman gibt an, sich an nichts zu erinnern. Amina berichtet, dass sie unmittelbar vor der Tat am Telefon gesagt hat, dass sie nicht bereit ist, ihre Lebensplanung ihm unterzuordnen. Darauf hatte der Täter gedroht, sie zu töten. Ende August wird er wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu 5 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt.

Die Süddeutsche gibt den Namen Amina als geändert an.

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